Für uns frühmorgens (so nach 10 Uhr) sind wir abgefahren. Der nördliche Teil des Canyonlands Natl. Park ist nur auf zwei Wegen erreichbar. Den einen, über die Staatsstrassen 191 und 313 haben wir auf dem Hinweg benutzt, den anderen, Shafer Trail, auf dem Rückweg (siehe unten).
Bei der Abzweigung von der Hauptstrasse hat es noch eine schöne Raststätte mit grossartiger Rundsicht auf die umliegenden Berge und Felsen. Dort haben wir auch ein lässiges Paar aus Deutschland getroffen, die in ihrem eigenen Fiat-Bus auf USA-Reise sind.
Die Strasse steigt dann schnell an auf das Plateau vom Canyonlands Natl. Park. Dieser Nationalpark ist riesengross und nur der Teil "Island in the Sky" ist von hier aus erreichbar. Der Park besteht im wesentlichen aus einer Hochebene (Mesa), der mittleren Ebene (White RimI) und den unendlich langen Canyons von Green River und Colorado River mit allen ihren Seitencanyons. Die Mesa hat Teerstrassen und ist für Touristen über viele "View Points" erschlossen. Von den Viewpoints hat man schöne Aussichten auf die mittlere Ebene und in die Canyons. White Rim ist nur mit Allradfahrzeugen erreichbar und schwierig zu befahren.
Ueber unsere Eindrücke von den Viewpoints lassen wir die Bilder sprechen, die wir hier abgelegt haben.
Für den Rückweg haben wir die beschwerliche und abenteuerliche Route
Shafer Trail
gewählt. Eigentlich ist der Name nicht ganz richtig, denn mit Shafer Trail ist nur die "Passtrasse" von der Mesa zum White Rim gemeint. Nachher führt die Piste weiter über die "Potash Road", welche alles andere als eine "road" ist.
Der Shafer Trail hat seinen Namen erhalten weil er früher von Viehtreibern benutzt wurde, die die Mesa landwirtschaftlich nutzten bevor diese ein Nationalpark war. Der Viehpfad wurde dann im frühen zwanzigsten Jahrhundert ausgebaut, als in dieser Gegend Uran gefunden und abgebaut wurde. Diese Periode dauerte nicht lange und heute ist der Shafer Trail Bestandteil des Canyonland National Parks und wird vor allem von Jeep-Freaks genutzt.
Wir sind also diesen Weg hinuntergefahren. Die Fahrt war nicht besonders gefährlich, man musste einfach noch etwas mehr aufpassen als sonst und hoffen, dass kein Gegenverkehr aufkam. In dieser Beziehung hatten wir Glück. Es sind uns insgesamt nur gerade mal zwei Fahrzeuge entgegengekommen und diese beide an Stellen, wo das Kreuzen einfach war. Der Shafer Trail ist sehr steil und wir brauchten für die 6 Meilen über eine halbe Stunde. Am Fuss der Passtrasse erreicht man die mittlere Ebene und der Weg verzweigt dann einerseits zum White Rim Trail und andererseits zur "Potash Road". Für diese "road" brauchten wir dann noch einmal eine gute Stunde, weil es sich um eine stellenweise ziemlich ruppige Fels-Piste handelt.
Durch Ebenen und kleinere Canyons führt die Strecke dann via die grossen "Tailing Ponds" Salinen nach Potash, wo wir die Teerstrasse wieder erreichten. Diese Strasse führt dem rechten Ufer des Colorado River entlang und ist sehr pittoresk. Wir haben auch noch ein paar Felszeichnungen von Indianern aus der Mitte des letzten Jahrtausends gesehen.
Am späten Abend sind wir dann müde aber beeindruckt von den Erlebnissen nach Hause gekommen.
Die Bildli vom zweiten Teil haben wir hier abgelegt.
Pos: 38.52182N 109.48930W Moab, UT 4'598 ft OK RV Park