Am Samstag (25.6.11) fuhren wir etwas früher weg als sonst, hatten wir doch noch eine grössere Strecke vor uns in den nächsten zwei Tagen und wir wussten ja nicht, was uns an der Grenze noch so alles erwartet.
Wir fuhren auf der Küstenstrasse das letzte Teilstück bis Calais. Hier hat es mehrere Uebergänge nach Kanada. Gemäss der Informationen im Internet gibt es einen modernen, neuen Uebergang etwas westlich von Calais speziell geeignet für Lastwagen, RVs etc. Unser Plan war, diesen Uebergang noch vor Mittag zu erreichen. In Calais angekommen (auf der Küstenstrasse 1) gab es aber keine Wegweiser zum neuen Uebergang, sondern wir fuhren direkt an die Grenze zu einem älteren, kleinen Uebergang. Hier wollten wir eigentlich nicht hin, aber es war so eng, wir konnten den Genty nicht mehr wenden, so sind wir halt hier zur Grenzkontrolle angestanden.
Diese war aber nur sehr kurz und schon nach wenigen Minuten erreichten wir das Häuschen mit dem Schlagbaum. Ein junger Beamter schaute in unsere Pässe und stellte ein paar Fragen nach Waffen, Alkohol und Tabak, etc. Dabei füllte er ein Formular aus. Dieses Formular und unsere Pässe händigte er uns dann aus und wir durften auf einem Parkplatz wo wir knapp Platz hatten anhalten. Dort mussten wir Pässe und Formular zum Büro mitbringen. Wir wunderten uns über dieses Vorgehen, aber blieben ganz cool. Im Büro mussten wir die Dokumente abgeben und eine junge Beamtin tippte auf ihrer Tastatur herum, während wir auf dem Warbebänklein sitzen durften. Zu unserer Ueberraschung rief sie uns aber schon nach 10 Minuten wieder zum Schalter und zu userer noch grösseren Ueberraschung händigte sie uns die Pässe aus und wünschte eine schöne Reise. Keine weitere Fragen, keine Kontrolle, nichts. Dabei gibt es online doch Riesengeschichten über die Grenzkontrollen zwischen USA und Kanada. Die Probleme sind wohl eher in südlicher Richtung - wir lassen uns mal überraschen.
Auf einer modernen vierspurigen Strasse, eigentlich eine Autobahn, fuhren wir dann Richtung Saint John. Die ganze Fahrt war problemlos, auch in der Stadt. Im Hafen von Saint John war gerade eines der ganz grossen Kreuzfahrtschiffe angelegt. In einer grösseren Shopping Mall suchten wir vier kanadische Telefongesellschaften auf und erkundigten uns nach den Möglichkeiten eines temporären Telefondeals. Leider gibt es aber in Kanada nichts dergleichen und wir werden wohl oder übel auf unsere Handys verzichten oder die wahnsinnigen Roaming charges bezahlen ($0.99/Minute).
Wir fuhren lange entlang der berühmten "Bay of Fundy", sahen davon leider aber wenig bis gar nicht. Vielleicht können wir uns auf dem Rückweg hier noch etwas aufhalten. Die Fahrt ging dann weiter im Landesinnern durch eine immer noch stark bewaldete Gegend. In Moncton erreichten wir dann den einstweilig nördlichsten Teil der Fahrt und fuhren in Richtung Südost nach Nova Scotia, das wir gegen Abend erreichten. Die Zeit reichte gerade noch für einen Besuch beim Visitors Center wo wir uns Informationen für die nächsten paar Wochen beschafften.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz beim Walmart in Amherst, NS. Hier gibt es zahlreiche "No overnight RV parking" Täfeli, aber nach unseren Informationen konnte man hier trotzdem übernachten, was die Dame im Walmart dann auch bestätigte. Sie sagte einfach "auf Ihr Risiko, uns ist es egal". Der Walmart war nachts geschlossen, so hatten wir eine sehr ruhige Nacht, zusammen mit den Pferden und Lamas auf der anderen Strassenseite.
Ein paar Föteli vom Tag gibt es hier.
Location:
45.81516N 64.19924W 155 ft